Die zauberhaften Marillenknödel

 

Die kleine Marie läuft zu ihrer Mutter in die Küche des Gasthofes „Riesenknödel“. Sie erzählt ihrer Mutter von ihren neuen Zauberkunststücken. Ihre Mama hört ihr kaum zu, sie ist gerade mit ihren Marillenknödeln beschäftigt. Sie muss aufpassen, dass sie nicht zu lange kochen. Schnell holt sie nach der Reihe fünf Marillenknödel aus dem blubbernden Wasser und lässt sie in den glänzend bebutterten Semmelbröseln schön gleichmäßig wälzen. Marie ärgert sich, dass ihre Mama so gar nicht zuhören will und deswegen ruft sie: „Ich kann Marillenknödel lebendig zaubern. Warte nur, gleich laufen sie davon!“ Dann schwenkt sie ihren Zauberstab und ruft „Hokus pokus fidibus, ihr Marillenknödel werdet lebendig!“

 

 

Und was dann passiert, damit hätte wohl keiner gerechnet. Die mit Semmelbröseln goldbraun verzierten Marillenknödel hüpfen alle fünf, einer nach dem anderen, aus der Pfanne auf den Küchenboden. Das erste Marillenknödel, das offensichtlich Emma heißt, ruft: „Schnell, Lisa, Alena, Olaf, Jakob, beeilt euch, wir treffen uns auf der Straße!“ Mit großen, kreisrunden Augen beobachten Marie und ihre Mama das Spektakel. Es hat ihnen wohl die Sprache verschlagen. 

 

 

Die fünf Marillenknödel aber marschieren schnurstracks in den Gastgarten. Dort ruft gerade ein ungeduldiger Gast: „Wo bleiben denn endlich meine Marillenknödel?“ „Da kommen sie ja schon!“, lacht ein anderer. „Das ist doch nicht möglich, sind wir hier im Zirkus?“, so hört man es vom Nachbartisch. Aber Emma, Lisa, Alena, Olaf und Jakob kugeln sich fröhlich hüpfend an den überaus erstaunten Gästen vorbei und purzeln auf die Straße, wo sie sich gemeinsam einfinden möchten. Aber gerade in dem Augenblick fährt ein riesiger Laster vorbei. Erschrocken überschlagen sie sich und jedes der Knödel flieht in eine andere Richtung.

 

Wie es weiter geht, erfährt ihr nächsten Dienstag!