Fortsetzung Die kleine Osterschnecke

 

Am nächsten Morgen wartet das ganze Schneckendorf noch immer auf die Schneckenfee. Aber weit und breit ist niemand zu sehen. Gerade in dem Augenblick, als die Osterschnecke aufbrechen will, sieht man plötzlich eine Glitzerwolke am Himmel. Sie glitzert und funkelt und sie kommt immer näher. Langsam schwebt sie auf das Schneckendorf zu. Als sie am Boden landet, platzt die Wolke auf und hüllt alles in einen glitzernden Nebel. Daraus tritt die Schneckenfee hervor. Da klatschen die Bewohner des Schneckendorfes fröhlich Beifall.

 

„Wieso bist du denn nicht früher gekommen? Wir brauchen dich doch so dringend!“, ruft Lilly. „Ich weiß, aber ich habe noch in einem anderen Dorf helfen müssen!“

 

„Wir haben ein Problem. Wir verlegen immer mehr Sachen und dürfen sie nicht suchen, weil die Osterschnecke doch ein volles Jahr braucht, um alle Ostergeschenke für das ganze Dorf zu verstecken!“ erklärt Lilly. „Wie wäre es, wenn du die Osterschnecke verzauberst, sodass sie schneller kriechen kann?“, fragt Clara die Schneckenfee hoffnungsvoll. „Das geht leider nicht, liebe Clara, Schnecken kriechen nun einmal sehr langsam! Aber ich habe da eine andere Idee. Lasst euch doch überraschen!“ Sie lässt es noch einmal über das Dorf glitzern und dann verabschiedet sie sich. „Ich habe es leider schon eilig, ich muss noch wo anders aushelfen!“

 

Die Schneckenfee ist verschwunden und die Osterschnecke startet wie üblich mit den Ostereiern los. Die Tiere im Schneckendorf sind enttäuscht. „Ist doch wieder alles beim Alten“, brummt Fridolin. Lilly seufzt. „Mein schönes Blumenkleid kann ich wohl abschreiben“, ist Sophie fast den Tränen nahe. Nur Clara bleibt zuversichtlich: „Jetzt wartet doch erst einmal ab! Die Schneckenfee hat doch gesagt, sie wird uns helfen!“ Dann laufen alle wieder nach Hause.

 

Am Heimweg kommen sie an Mim vorbei. „Und hast du schon etwas verstecken können?“, fragt Lilly neugierig. „Ja, ein Osterei! Und stellt euch nur vor, etwas Erstaunliches ist passiert! Sobald das Osterei in seinem Versteck war, ist es unsichtbar geworden!“ „Unsichtbar?“, fragt Clara neugierig. „Ist das bei all deinen Ostergeschenken so?“ „Ich glaube, ab heute schon!“, erklärt Mim lächelnd. „Da muss die Schneckenfee doch nachgeholfen haben!“, meint Fridolin nachdenklich.

 

„Aber wenn die Ostergeschenke alle unsichtbar werden, sobald du sie versteckt hast, dann können wir ja das ganze Jahr lang wieder verlegte Sachen suchen!“, überlegt Clara. „Genau, dann ist es schließlich unmöglich, die Ostergeschenke versehentlich zu entdecken, weil man sie gar nicht sehen kann!“, freut sich Lilly. „Richtig, und weißt du, was ich noch glaube? Solange die Ostereier unsichtbar sind, werden sie auch nicht älter!“, ist Mim glücklich. „Keine abgelaufenen Ostereier mehr, das klingt fantastisch!“ Sogar Fridolin klatscht in die Hände. „Das heißt, ich darf auch wieder nach meinem Blumenkleid suchen!“ Sophie macht vor Aufregung gleich einen kleinen Freudentanz. „Und ich nach meinen Schuhen!“, ist Clara erleichtert. „Auch meine Zahnbürste und meine Haarbürste werde ich wieder finden!“, ruft Finn.

 

„Aber wie können wir die Ostereier dann zu Ostern finden, wenn sie denn unsichtbar sind?“, fragt Fridolin jetzt doch wieder ein wenig besorgt. „Aber Fridolin, die Osterfee hat sicherlich dafür gesorgt, dass sie alle pünktlich zu Ostern wieder sichtbar werden!“, beruhigt ihn Mim. „Das ist phänomenal! Da könnten wir doch glatt noch einmal Ostern feiern dieses Jahr!“, ruft Lilly euphorisch. „Bloß das nicht!“, stöhnt Mim, „ein Osterfest vorzubereiten reicht mir pro Jahr!“ Da müssen alle herzlich lachen.

 

Vorschau auf nächste Woche

Am Dienstag, 21. April findet Ihr hier etwas ganz Neues, ich lese vor!

Seid gespannt auf die Lesung über den kleinen blauen Rotfuchs!

Bis dahin wünsche ich euch frohe Osterfeiertage!